>>Wunsch erfüllt: Einmal noch über den Wolken sein...<<
„Einmal in der Luft schweben, Gleitschirm- oder Segelfliegen, das wärs,“ das war immer die Antwort von Robert, wenn man ihn fragte, was er noch gerne unternehmen möchte. Robert leidet seit Jahren an Multipler Sklerose, seine Krankheit ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass er nur noch seinen Kopf bewegen kann. Er wohnt im Pflegeheim des BRK KV Regensburg und wird dort u.a auch von Ulrike Schrettenbrunner betreut.
Sie erzählt uns von Robert und sofort machen wir uns an die Arbeit. Ein Gleitschirmflug ist aufgrund seiner Lähmung nicht möglich, das stellt sich sehr schnell heraus. Doch ein Segelflug, der wäre eventuell noch durchführbar. Wie gut, dass wir mit Heribert Schweiger einen begeisterten Hobby-Segelflieger im Team haben. Er setzt sich mit seinen Vereinskameraden vom Luftsportverein Straubing in Verbindung. Sofort sind alle mit Begeisterung dabei. Es wird überlegt, getüftelt und wieder verworfen und endlich finden sie die optimale Lösung. Fluglehrer Karl Rieder stellt sich spontan zur Verfügung und wird mit Robert „in die Luft gehen“.
Am Freitag war es dann endlich so weit. Als wir gegen Mittag am Flugplatz ankommen, werden wir schon freudig von der Mannschaft erwartet. Noch ein wenig warten, dann kommt Roberts Flug dran. Man sieht ihm die Aufregung an, doch er versichert uns, dass er keine Angst hat und sich riesig freut, niemals würde er einen Rückzieher machen.
Fluglehrer Karl macht seine Aufgabe perfekt. Fachkundig und vor allem empathisch beantwortet er Roberts Fragen, erklärt ihm alles und geht auf die, auch ihm ungewohnte Situation ein. Als wir Robert den Fallschirm anlegen, kommen wir alle nochmal gehörig ins Schwitzen. Es ist vor allem für den Fluggast sehr anstrengend, eine kurze Verschnaufpause ist dringend notwendig. Doch er fängt sich sehr schnell und es kann weitergehen. Damit wir Robert in das Flugzeug heben können, wird extra das Dach abgebaut und wir können von allen Seiten beim Einheben unterstützen. Da sich Robert nicht bewegen kann, wird er von der Crew noch gut in seinem Sitz ausgepolstert und schon geht es los.
Er wird zu Startbahn geschoben und in die Höhe geschleppt, sehr bald ist er auch schon außer Sichtweite. Gebannt blicken wir alle in den Himmel und wünschen ihm einen guten Flug.
Wir fiebern mit und hoffen, dass alles gut geht. Wer ist hier wohl aufgeregter.?
Heribert kann den Blick nicht vom Himmel wenden und da entdeckt er den Flieger. Sie sind schon wieder im Landeanflug. Wir laufen alle gleichzeitig auf die Rollbahn und nehmen Robert in Empfang. Er strahlt glückselig, ist tiefenentspannt, die Tränen kullern über sein Gesicht. Und auch bei Karl sieht man, dass dieser Flug etwas mit ihm gemacht hat. „Danke, dass ich das machen durfte, es war auch für mich etwas ganz Besonderes!“
Anschließend lassen wir den schönen Tag bei einem gemeinsamen Essen auf der Terrasse des Flugplatzrestaurants ausklingen. Robert ist immer noch überwältig, er genießt das Zusammensein in dieser Runde, zusammen an einem Tisch sitzen, zusammen lachen und quatschen.
Viel zu schnell neigt sich der Tag dem Ende zu. Seine Augen glänzen, als er sich nochmal bei allen bedankt „Danke für diesen perfekten Tag, ich fühle mich glückselig!“
Vielen Dank an den Luftsportverein Straubing für die tatkräftige Unterstützung und vor allem an Fluglehrer Karl Rieder, den wir gerne gleich in unser Team aufgenommen hätten. Ihr seid eine tolle Truppe!